Musikalische Reise durch viele Epochen

 Frühjahrskonzert 2013 der Städtischen Musikgesellschaft Eschweiler

 

SMGE -2013 - KopieHießen den Frühling mit einem mitreißenden Konzert im Städtischen Gymnasium willkommen:  das Orchester sowie der Chor der Städtischen Musikgesellschaft Eschweiler. (Foto: Andreas Röchter)

Knapp war‘s, doch er hat‘s geschafft! Kurz vor dem Frühlingskonzert der Städtischen Musikgesellschaft hat der „Lenz“ tatsächlich Einzug gehalten. Und so konnten die jeweils großartig aufgelegten Musiker des Orchesters sowie die Sänger des Chors unter der Leitung von Horst Berretz den zahlreichen Zuhörern am Samstagabend in der vollbesetzten Aula des Städtischen Gymnasiums sowohl gesanglich als auch instrumental völlig zurecht entgegen schmettern: „Er ist‘s!“

Das Gedicht, das Eduard Mörike vor mehr als 180 Jahren unter dieser Überschrift verfasste, war Leitmotiv des mitreißenden Konzerts, bei dem die Aktiven der Gesellschaft einmal mehr eindrucksvoll ihre große musikalische Qualität und Bandbreite unter Beweis stellten.

Melancholische Stimmung

Denn wie hatte die Chorvorsitzende Cornelia Schwarz-Miseré zur Begrüßung betont: „Wir durchstreifen während unseres Konzerts unterschiedliche Epochen und Stilrichtungen und zeigen dabei auch, dass der Frühling nicht nur einen heiteren Neubeginn darstellt, sondern durchaus auch melancholische Stimmung aufkommen lassen kann.“

Dies war bereits kurz zuvor beim Konzertauftakt deutlich geworden, den Chor und Orchester mit der Einleitung zu Joseph Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“ gestalteten. Denn mit zunächst tiefen synkopischen Klängen zeigte der hartnäckige Winter, dass er sich nur schwer vertreiben lässt. Erst allmählich wurde die Stimmung ruhiger und harmonischer, inszeniert durch den Einsatz von Sopran Stefanie Sievers, die genau wie Tenor Nikolaus Sturm sowie Wolfgang Zemler und Dr. Franz Wolters (jeweils Bass) kurze Solopartien sang. Der Winter war besiegt.Der Chor begrüßte fröhlich den Frühling: „Komm, holder Lenz“.

Zunächst leise und verträumt, dann dynamisch und euphorisch präsentierte das Orchester die „Morgenstimmung“ aus der „Peer-Gynt-Suite“ von Edvard Grieg, die im zweiten Teil des Konzerts mit dem Thema „In der Halle des Bergkönigs“ einen weiteren dramatischen Höhepunkt darstellte. Ebenso mitreißend und vor allem angemessen temperamentvoll interpretierten die Musiker den „Slawischen Tanz Nr. 2, op. 46“ von Antonin Dvorák. Bemerkenswert auch das hervorragend abgestimmte Zusammenspiel zwischen Chor und Orchester beim Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“ sowie beim „Gefangenenchor“ aus „Nabucco“.

Modern und bewegend

Wie abwechslungsreich ein Frühlingskonzert sein kann, bewies der Chor der Musikgesellschaft, als er dem modernen und bewegenden von Rolf Lovland und Brendan Graham komponierten „You raise me up“ kurz darauf das von Friedrich Silcher im 19. Jahrhundert erschaffene Lied „Süß Liebe liebt den Mai“ entgegenstellte, ohne dass auch nur der Anflug einer Disharmonie entstand.

Zum Träumen luden Orchester und der von Theo Palm am Klavier begleitete Chor auch im zweiten Teil des Konzerts ein: Wörtlich mit „Dream a little Dream“, gedanklich mit Henry Mancinis „Moonriver“.

Das von Jerome Moross erarbeitete Hauptthema aus dem Film „The big Country“ („Weites Land“ mit Gregory Peck in einer der Hauptrollen) ließ schließlich die weiten Ebenen der amerikanischen Prärien vor dem geistigen Auge der Zuhörer erscheinen. Mit dem „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß, der Liebeserklärung des Komponisten an seine Heimatstadt Wien, setzten Dirigent Horst Berretz, sowie Chor und Orchester einen würdigen Schlusspunkt unter ein Konzert, das keine Wünsche offen ließ.

Zumal eine Zugabe folgte: Mit der Wiederholung des Hauptthemas aus „The big Country“ entließen die Akteure der Städtischen Musikgesellschaft ein gut gelauntes Publikum in die frühlingshaften Weiten der Indestadt. (ran)

© Eschweiler Nachrichten – Lokales / 06.05.2013 –

http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/eschweiler/musikalische-reise-durch-viele-epochen-1.570263

Kommentiere oder hinterlasse ein Trackback: Trackback-URL.

Hinterlasse einen Kommentar